Was ist eigentlich...?

Menhera (メンヘラ)

„Menhera“ (メンヘラ) ist ein japanischer Begriff mit Ursprung in der Onlinekultur. Er ist eine Abkürzung von „mental health“ und tauchte erstmals in Internetforen auf. Ursprünglich wurde er verwendet, um Menschen zu bezeichnen, die psychische Probleme thematisieren oder Unterstützung suchten, oft mit einem negativen Unterton. Im Laufe der Zeit hat sich daraus eine Subkultur entwickelt, die psychische Gesundheit, emotionale Verletzlichkeit und düstere Ästhetik in Mode, Kunst und Musik ausdrückt.

 

Einige wichtige Aspekte:

  1. Ursprüngliche Bedeutung:

    • Personen, die Unterstützung für ihre mentale Gesundheit suchen.
    • Wurde häufig in einem eher abwertenden Kontext genutzt, ähnlich wie jemand als „hypersensibel“ oder „emotional instabil“ bezeichnet wird.
  2. Menhera-Subkultur:

    • Eine ästhetische und modische Bewegung, die psychische Gesundheitsthemen kreativ ausdrückt.
    • Die Mode verbindet süße, niedliche Elemente (z. B. Pastellfarben, kawaii-Stil) mit düsteren oder morbiden Symbolen (z. B. Blut, Pflaster, Spritzen, Tränen).
    • Häufig tauchen in dieser Subkultur Motive auf, die auf Verletzlichkeit und emotionale Offenheit hinweisen.
  3. Kritik und Kontroversen:

    • Manche kritisieren die Vermischung von psychischen Gesundheitsthemen mit Mode, da dies ernste Probleme romantisieren oder trivialisieren könnte.
    • Andererseits wird es von einigen als ein kreatives Mittel gesehen, um emotionale Kämpfe sichtbar zu machen und einen Dialog über psychische Gesundheit zu fördern.

 

Musiker, die Menhera-Themen aufgreifen

  1. Kairiki Bear (カイリキーべア): Ein Vocaloid-Produzent, der in seinen Liedern häufig Themen wie Depression, Einsamkeit und emotionale Kämpfe behandelt. Songs wie Venom oder Brain Fluid Explosion Girl greifen solche Thematiken auf.
  2. Aimer: Diese Sängerin verbindet melancholische Texte und gefühlvolle Melodien. Stücke wie Ref:rain oder I Beg You handeln von innerem Schmerz und Selbstfindung.
  3. Yorushika (ヨルシカ): Eine Band, die in Liedern wie Say It oder Hitchcock psychische Kämpfe und das Gefühl der Isolation poetisch verarbeitet.

Videospiele mit Menhera-Thematik

  1. Yume Nikki: Ein ikonisches Indie-Spiel, das durch surreale Traumwelten die inneren Ängste und Gefühle der Protagonistin erforscht. Es behandelt psychische Probleme indirekt und lässt viel Raum für Interpretation.
  2. Doki Doki Literature Club!: Während es westlichen Ursprungs ist, hat es in Japan starke Resonanz gefunden. Es thematisiert psychische Gesundheit durch verstörende Wendungen und charakterliche Tiefe.
  3. OMORI: Ein Rollenspiel mit starkem Bezug zu psychischer Gesundheit und emotionalen Traumata, das auch in Japan populär ist.

 

Die Menhera-Subkultur wird zunehmend als Ausdrucksmittel verstanden, um psychische Gesundheit sichtbar zu machen. Sie kombiniert niedliche (kawaii) Ästhetik mit düsteren Symbolen, was eine widersprüchliche, aber kreative Darstellung von inneren Kämpfen schafft. Insgesamt ist „Menhera“ also sowohl ein Begriff für Personen, die mit psychischen Problemen kämpfen, als auch eine visuelle und kulturelle Bewegung, die diese Themen künstlerisch verarbeitet.

 

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